Dienstag, 17. Juni 2008

Intuition - die Macht des Unbewussten

Wer intuitiv entscheidet, hat oft die besseren Karten. Ganz im Gegensatz zu der bisherigen Doktrin der reinen vernunftbetonten Entscheidungsfindung, beweisen heute immer mehr Hirnforscher auf der ganzen Welt: „Intuitive Entscheidungen sind in der Regel treffsicherer“ Grundvoraussetzung für das Anwenden der Intuition ist der passende Zugang zur persönlichen Intuition.

Thomas Meier fährt ein- bis zweimal im Monat mit seiner Frau zum Einkaufen in die Stadt. Auf der Suche nach einem Parkplatz hat er immer spezielle Anlaufpunkte, bei denen er Ausschau hält. Diese fährt er nach einem starren System an, bis er einen Parkplatz gefunden hat. Susanne Meier dagegen, fragte ihn oft während der Tour von Stelle zu Stelle, ob er nicht gleich zur Domstraße fahren wolle. Als sie dann ihren Parkplatz hatten, musste sich Thomas meistens von seiner Frau anhören: “Das habe ich Dir doch gleich gesagt, fahr dort hin! Ich könnte schon längst beim Shoppen sein.“ Thomas dachte immer „Die Susanne mit Ihrer weiblichen Intuition. Ich brauche Zahlen, Daten, Fakten und nicht irgend so ein Gefühl.“

Seit ein paar Jahren liefert die Wissenschaft solche harten Fakten für Thomas Meier.

Die Entdeckung und vor allem der Nachweis der tatsächlichen Fähigkeiten, die Ihnen Ihre Intuition bietet, ist derzeit eines der spannendsten Themen der Geisteswissenschaftler. Neben zahlreichen Artikeln, war die Intuition auch für Spiegel eine Titelstory wert. Mittlerweile beschreiben immer mehr Forscher und Wissenschaftsjournalisten, welche erstaunlichen Möglichkeiten die Intuition uns Menschen bietet. Die Zeit ist sicherlich reif dafür, das Diktat der reinen Logik bei der Entscheidungsfindung in Frage zu stellen: Intuition hat sich in vielen Fällen als die wirksamere Art zu entscheiden entpuppt.

Damit auch Thomas Meier seine Intuition nutzen kann, muss er zunächst einmal lernen, wie er an intuitive Informationen kommt. Ähnlich wie George Soros irgendwann Zutrauen zu seinen Rückenschmerzen gefunden hatte, muss Herr Meier erst einmal herausfinden, wie ihm intuitive Informationen zur Verfügung stehen.

Methoden zur intuitiven Entscheidungsfindung

Das Prinzip der intuitiven Entscheidungsfindung besteht darin, die Kraft und das Wissen des Unterbewusstseins zu nutzen. Das Unterbewusstsein hat sämtliche Erfahrungen und Erlebnisse, die jeder im Laufe seines Lebens gesammelt hat, irgendwo gespeichert, auch wenn wir diese manchmal nicht bewusst abrufen können. Diese Informationen sind wie auf einer Festplatte gespeichert und können vom Unterbewusstsein in Beziehung gesetzt werden. Dadurch ist das Unterbewusstsein manchmal „schlauer“ als wir selbst. Wir erleben diese innere Verarbeitung oft als gutes oder schlechtes Bauchgefühl und quälen uns mit der Entscheidung, weil die Fakten etwas anderes sagen. Wie oft sagt uns in einer bestimmten Situation das Gefühl, welche Entscheidung wir treffen müssten und welche Entscheidung haben wir dann, nach Prüfung der Sachlage, getroffen? Hätte man vielleicht „aus dem Bauch heraus“ richtig entschieden? Die Argumente sprachen jedoch dagegen. Wer sich Zugang zu diesem Wissen verschafft, kann die richtigen Entscheidungen leichter treffen. Mit den nachfolgenden drei Punkten lässt sich Intuition im Kleinen üben.

Zugang zur intuitiven Wahrnehmung verschaffen

Dank Intuition können komplexe Sachverhalte rasch wahrgenommen und sicher eingeschätzt werden. Den meisten von uns haben die Erziehung und unser, stark auf reine Logik ausgerichtetes, Bildungswesen den Zugang zu unserer intuitiven Wahrnehmung verschüttet. Doch Vorsicht! Intuition wird von Gefühlen beeinflusst und nicht jedes Bauchgefühl ist gleich zu setzen mit Intuition! Wie oft passiert es, dass man zunächst eine gewisse Ahnung von Etwas hatte, man dann eine der üblichen logischen Entscheidung getroffen hat und sich danach die Ahnung als zutreffender herausgestellt hat. Welchen Weg wählt man zum Beispiel, wenn man nach Hause möchte? Doch den, wo man sich sicher ist, dass dort weniger Stau ist. Der Wissenschaftler wird nun die Wahrscheinlichkeit berechnen und mit der Tageszeit korrelieren, um dann eine Entscheidung zu treffen oder auf die einige Erfahrung zurückgreifen. Doch wie oft sitzt man dann eben doch in der Tinte und Ihre Ahnung hatte Sie ja doch irgendwie gewarnt?!. Um mit dieser intuitiven Wahrnehmung bewusster in Kontakt zu treten und sie für Entscheidungen zu nutzen, kommt es auf das Empfinden an, was kurz bevor Sie sich entscheiden in Ihnen vorging. Setzen Sie dieses dann in Beziehung zu dem Ergebnis (im Beispiel Stau oder akzeptabler Verkehr o.ä.). Mit etwas Übung werden Sie dann die relevante intuitive Wahrnehmung und die zugehörige Interpretation zusammenbringen und dadurch sicherer entscheiden. Ich nutze meine intuitive Wahrnehmung z.B. bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen oder bei der Stichprobenkontrolle von Zuarbeiten. Folgende Wahrnehmungen könnten u.a. auftreten: z.B. ein Ziehen in der Schulter nach links oder nach rechts, oder aber ein kribbeln im linken oder rechten Bein, oder aber ein Unwohlsein.

Entspannungsübungen und richtiges Atmen

Eine Methode, um wieder Kontakt mit unserer Intuition zu kommen, ist tatsächlich mittels Ruhe und Entspannung. Schon 5 bis 15 Minuten völlige Ruhe und etwas Übung reichen aus, um etwas Abstand zu bekommen (Bitte nicht gerade wenn Sie Autofahren!). Erst einmal tief Durchatmen - in diesem Satz steckt viel Lebenserfahrung. Denn durch bewusstes Atmen nehmen wir Einfluss auf unser Gefühlsleben. Durch langsames und vertieftes Ausatmen können wir beispielsweise von der Leistungsphase zur Entspannungsphase umschalten und Aufregung wirksam abbauen. Später können Sie innerhalb sehr kurzer Zeit umschalten!

„Träume“ als Entscheidungshilfe

Unser Gehirn schläft nie richtig und ist rund um die Uhr aktiv. Über Nacht entwickelt man die tollsten Ideen und findet leichter Lösungen für seine Probleme. Deshalb sollte man bewusst seine Träume als Entscheidungshilfe nutzen. Nicht vergessen: etwas zum Schreiben oder ein Diktiergerät bereitlegen, so dass jederzeit alles festgehalten werden kann.
Wer intuitiv entscheidet, greift auf seinen Erfahrungsschatz im Unterbewusstsein zurück. In einem aktuellen Focusinterview hat der Neuropsychologe Elkhonon Goldberg im Focus erklärt, dass Intuition eine Belohnung für harte geistige Arbeit ist. Aber auf seine Erfahrungswerte sollte man sich jedoch nie ausschließlich verlassen. Denn unsere intuitiven Eingebungen sind höchst stimmungsabhängig. Je nachdem, ob wir gut gelaunt oder deprimiert sind, gräbt unser Hirn andere Erinnerungen aus. Ist man frisch verliebt, sieht man viele Dinge nicht mehr objektiv und klar genug. Entscheidungen werden zu stark mit den Gefühlen getroffen, als mit dem Kopf. Deshalb sollte man letztendlich immer sowohl Kopf als auch Bauch genau anhören, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.
Die Kunst bei wichtigen Entscheidungen auf das Bauchgefühl zu hören und mit Fakten zu untermauern, liegt darin, in uns hinein zu horchen und unsere Intuition wahrzunehmen. Dadurch können oft nicht nur schnellere, sondern auch bessere Entscheidungen getroffen werden.
mehr unter: www.dr-wunderlich-team.de

Dienstag, 10. Juni 2008

Ist die Intuition immer schlauer?

Viele Verfechter der Intuition stellen diese gerne als die eierlegende Wollmilchsau dar. Man bekommt den Eindruck, dass Menschen, die nur intuitive handeln in jeglicher überlegen sein müssen.
Leon Kurth, erfahrener Aussendienstler, wurde von einem seiner guten Kunden angefragt, ob er für sein Team ein Belohnungevent sponsort. Der Kunde dachte dabei an einen Besuch im Vergnügungspark mit Eventführung und noch einigen weiteren Highlights. Das lag gut außerhalb dessen, was der für solch einen Kunden im Budget hatte. Trotzdem setzte er sich für seinen Kunden ein und fand eine Variante, um dieses Event zu sponsorn. Dabei musste er Gerd Nonfon, einen jüngeren Kollegen, mit ins Vertauen ziehen. Er kannte ihn schon ein paar Jahre, so dass er von einem reibungslosen Verlauf ausgehen konnte. Das Event kam und lief am Schnürchen. Der Kunde war hoch zufrieden. Herr Kurth schätzte sich glücklich. Seine Zahlen waren gut. Ein Vierteljahr später wurde er zu seinem Chef zitiert. Herr Kurth wurde ordentlich der Marsch geblasen. Der Nonfon hatte ihn angeschwärzt und war ihm dabei in den Rücken gefallen. Er musste nun schauen wie er die Kuh vom Eis bekommt. Ein paar Monate später fand er sich bei einer anderen Firma wieder. Dort fand er eine neue herausfordernde Tätigkeit. Beim Besuch eines recht wichtigen Großkunden schrillten seine Alarmglocken. Sobald er dem Chef gegenübertrat überkam ihn ein sehr unangenehmes Gefühl. Ihm war so, als ob er mit dem Kunden nicht zusammenarbeiten sollte. Sollte er nun seiner Intuition nachgeben oder sich an die bestehenden Fakten halten? Beim weiteren Nachdenken über die Person fiel ihm die unheimiliche Ähnlichkeit mit Herrn Nonfon auf. Hatte ihn da seine Intuition auf den Holzweg geführt?
Ich meine ja.
Ihre Intuition stellt Ihnen ein sehr breites Wissen zur Verfügung. Dieses beruht in erster Linie auf bewußten und unbewußten Erfahrungen. Dazu kommen noch recht klevere Faustregeln, die helfen rasch und wirksam zu entscheiden. Sobald Sie mit einer Person eine negative Erfahrung gemacht haben, werden andere Personen, die dieser sehr ähnlich sehen mit dem gleichen negativen Makel versehen. Daher ist es wichtig, wenn Sie diese "Fehlerquelle" vermeiden wollen, dass Sie sich fragen, ob es Ihnen bekannte Menschen gibt, die dieser Person sehr ähnlich sehen. So vermeiden Sie intuitive Fehlurteile.